Montag, 11. Juni 2012

Schön

Tapsend und großäugig
Blau in Schwarz
dunkles grün liegt in
dem Wind und streicht
ein leichtes Lächeln.

Die Welt wird ausgemalt
von Kinderhänden
wohl geplant
von erwachsener Vernunft.

Ich liebe Dich,
schreien die Sterne
in bunten Farben
leuchten sie auf
und schmiegen sich
farblos
an den sanften
Abendhimmel.

Mittwoch, 18. April 2012

Ist klar

Enden enden.
Ihr Schicksal findet sich
Im tautologischen
Zwischenstrich.
Leben lebt.
Und Träume
Werden geträumt.
Wasser fließt,
ist nass.
Worte berühren
Bunt und blass.
Menschen meinen,
sagen, leiden.
Tiere lachen nicht,
leben fern vom
tautologischen Strich.
Bunt ist farbig,
grau ist trist,
ist das Leben vorbei
weißt Du es nicht.
Wissen weiß nichts,
aber Menschen schon,
der Kluge weint nicht
über zukünftigen Hohn.
Der Weise lässt
die Vergangenheit ruhen,
der Dumme weiß nicht
wozu er etwas tun soll.
Farbe färbt
Und Sonnen sonnen,
unterm Strich ist mit
diesem Wissen
alles Wichtige
bereits gewonnen.

Sonntag, 15. April 2012

Einfach alles.

Oberst Kirchhoff ist ein starker Mann
stramm und stabil gebaut
klug und voll Mut.
Aber von ihm handelt dieser Text nun nicht.
Es ist vielmehr ein Gedicht
über alles und jeden.
Möge mir, wer auch immer all dies schuf
für meine harten Worte sanft vergeben.

Blut, Blut, Chaos, Wut.
Hass, Gebrechen, Leid, Gewaltverbrechen.
Heldenmut und Chaosblut.
Alles! Jeder weiß, dass alles
nicht für immer bleibt.

Panik, Stille und Pause.
Alles steht still und niemand ist da.
Jeder der will, der wollte nur noch.
Aufgefressen von einem winzig kleinen Loch.

Stabil und ordentlich.
Stramm und Klug, wie der Oberst.
Militär und Trommeln im Sturm.
Dazwischen ein zeternder Wurm.

Was sagt ihr nur? Wie könnt ihr das? Was macht ihr da? Wo kommt ihr her?

Und blinde Leere wird taub und schwört nie wieder zu reden. Die Weisheit war geboren.
Alle haben Flügel, doch wer nimmt schon die Schmerzen auf sich, sie aus seinem Rücken brechen zu lassen.
Gelöscht. Verdorben. Attraktiv und wohlhabend.
Zielkoordinaten für den nächsten Angriff.
Wir mögen Euren LIFESTYLE nicht.
Wir mögen EUREN Lifestyle nicht.
Das heißt Lebensart. Anglizismen. Der rote Faden zwischen den Prismen.
Viel zu viel. Kaum fassbar. Lücken müssen her. Alle Wut. Aller Trost. Alle Glückseligkeit.
Brücken müssen her und neue Wörter. Es tobt das Gehirn, weil es mehr weiß, als sein Gebieter aussprechen kann.
Jetzt geht es erst los.
Jetzt ist es zu Ende.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Poetry-Slam-Beitrag - Heimathafen (Neukölln) - 14.02.2012

Es gibt eine Tendenz im Leben
die mir Angst bereitet.
Ich selbst habe das Gefühl,
dass ich von dieser Tendenz
erfasst werden könnte.
Dem ein oder anderen
ist vielleicht schon klar
worüber ich rede.
Es handelt sich um die Tendenz,
dass einzelne Individuen auf
öffentlichen Plätzen
mit einem Buch attackiert
und tödlich verletzt werden.
Verehrte Zuhörerschaft,
ich weiß, sie glauben
nicht jeder kruden
Terrorwarnung,
die offensichtlich
Angstmache ist und nicht
der Tatsächlichkeit entspricht.
Ich schätze Sie auch gerade wegen
dieses Umstands und weiß
deshalb, dass meine Worte
bei Ihnen nicht als demagogische
Hülsendrescherei ankommen,
sondern als das, was es
in Wirklichkeit ist.
Es ist der Ausdruck des Unbills,
der Verachtung moralisch
verwerflicher Taten,
dem natürlich eine
augenscheinliche
Unausgeglichenheit
zu Grunde liegt.
Oberflächlich mag es
nicht einfach sein,
etwas Sinnvolles
bzw. in irgendeiner
Art Akzeptables
In den Tötungsdelikten
mittels von Lesematerialien
zu finden.
Dennoch und gerade, weil
mir diese Tendenz so
große Sorgen bereitet
möchte ich, eine kleine
Anekdote zum Besten geben,
die die Vieldimensionalität
dieser Tendenz aufzeigt.
Neulich in der der U7
saß eine spezifische
Leseratte in einem
Abteil mit einem Pärchen.
Der maskuline Part
dieser Verbindung
war zufällig auch der Mann,
was er unmissverständlich
durch übertriebenes Gebaren
verdeutlichen musste.
Und nicht nur das,
er war derart erzürnt,
über einen Umstand,
der ihm offensichtlich
den Weg zum Glück
verbaute, dass der feminine
Part der Verbindung,
der zufällig auch die Frau war
ihn durch überzogene
Gesten des Tröstens und
das Reichen eines Taschen-
Tuchs zu der Überwindung
seiner Konflikte ermutigen
Wollte.
Doch nichts da,
einmal die tropfende Nase
abgeschmiert
schleuderte er das
dreckverkrustete Tuch
auf den U-Bahnboden.
Die eigentlich pazifistische Leseratte
vernahm das aus den
Augenwinkeln
und, als wäre
in ihr urplötzlich ein
neues Verhalten geboren,
erhob er sich, klappte
sein Buch mit Hardcover-
einband zu und rammte
es dem maskulinen Part
der Verbindung,
der immer noch
zufällig der Mann war
durch seine weiche Schädeldecke.
Es ist klar, wo hier die Verhältnisse
liegen, darüber, liebe Zuhörerschaft,
besteht kein Zweifel.
Es geht mir als Überbringer
der schlechten Nachricht auch
nicht darum eine Wertung
vorzunehmen.
Es sollte klar sein, dass es sich weder
schickt, Leute die sich an der Kasse
vordrängeln, noch Umweltverschmutzer
oder andere provozierenden
Ärgermacher mit einem Stück
Literatur das Hirn zu zerdrücken.
Jeder der das tut, verdient in
voller Konsequenz alle Folgen
die das Strafgesetz dafür vorsieht,
aber das ist nicht die Frage.
Die Frage ist, warum passiert es?
Um das zu beantworten
Müssen wir etwas zurückgehen,
genaugenommen bis zu dem
Moment, als das erste Wort
gelesen wurde.
In dem Moment, als dies geschah,
entstand etwas beinahe
kosmisches.
Es entstand eine Verbindung
Zwischen Geist und Gegenstand,
die über das bisherige bloße Sehen
hinausging und neue Welten eröffnete.
Das Gegenstandslose war zwar
schon vorher geboren, doch seine
Gestalt nahm schärfere Schemen und
dadurch erkennbarere Formen an.
Das bloße Ideal bekam einem warmen
Hort in der Welt des Physischen
Und damit nicht genug, es entstand
eine halb materielle, halb geistige Brücke
zwischen dem abstrakten Wort und dem
definitiven Leser.
Auf dieser Brücke vollführte die
Schöngeistigkeit irre Tänze.
Fern von Makeln und Fehlern,
verwandelte sich das Brückenmaterial
immer mehr in Elfenbein
und zuletzt sogar mit goldener
Ornamentik verziert.
Auf dieser Brücke ist Fehlverhalten
eine Todsünde
die rigoros bestraft gehört,
weshalb ich leider sagen muss,
dass dieser Ort gefährlich ist
und ich deswegen mit aller
Bedacht dazu raten kann, nein muss
Keine Bücher zu lesen,
wenn man niemanden Schaden
zufügen will
und Bücher zu lesen, wenn man
selbst unbeschadet
durchs Leben kommen möchte.

Dienstag, 14. Februar 2012

Sprache als Ort

Wörter fliegen durch das Zimmer
Fangt sie ein! Fangt sie ein!
Hast Du das Subjekt,
Prädikat und Objekt
Jetzt in Deiner Tasche?

Mach ein Urteil draus,
eine Meinung, ein Bonbon,
bunt verpackt und eine Tiefe
bergend, die der Wahrheit
Würde trägt.

Da habt ihr es
Aus den Wörtern
Wurden Fledermäuse
Flattern in die Dunkelkammer
Bringt Licht! Bringt Licht!

Doch es ist zu leise und
Der Rand des Tellers
Ist längst erreicht,
doch was ist ein Rand
ohne Außenland?

Draußen gibt es viel Platz
Für unsere Bonbons
Drum macht sie auf
Und es fliegt hinfort
Der Alptraum als realer Ort.

Sonntag, 12. Februar 2012

Freundschaft

Niemand kennt die Wirklichkeit
Die Wahrheit ist der Bruder
Und selbst wenn alle noch weit
Sind, läuft alles aus dem Ruder.

Was kann mehr verlangt sein
Als Ehrlichkeit
Soll ich lügen?
Und Betrügen?
Schweigen, lechzen
Und im Arschloch krächzen?

Lass Dir Deine Abgeschiedenheit
Lach dich aus und mit voller Brust
Egal, was andere sagen
Egal, wie deplatziert es wirkt,
du bist zurzeit mein größter Frust.

Drum helfe Dir doch selbst
Ich geh schon meinen Weg,
lass alles stehen und liegen
und vergiss nicht,
Freundschaften können fliegen,
in Worten, Sprüchen, Texten, Leiden,
drum sprich!
Schweigen kann das alles
Nämlich überhaupt nicht.

Taubheit

Sie war taub an ihren Wunden Punkten,
lange hat ich sie gedrückt
und niemand hat mich aufgehalten
keiner hat gesagt,
oh, tu das nicht.

Jetzt hören sie nicht mehr,
sie können mich nicht mehr verstehen,
alles hab ich aufgegeben,
um das eine Glück zu sehen.

Es lag Laub über meinen Augen,
und verdeckte mir die Sicht,
alles sieht so anders aus,
nicht ist gleich,
alles ist grau.

Ausgezerrt und ausgewrungen,
habe ich Lieder gesungen,
der Schmerz liebte mich so sehr,
alles war allein und ich dabei.

Meine Liebe zu den Worten,
hat sein Bindeglied verloren,
wenn ich doch nur einen Spielstand hätt,
für all die Fehler in meinem Leben.

Doch das Leben ist kein Buch,
es ist ein PDF-Dokument,
unbeweglich, unberührbar,
dem Neugestalter
völlig fremd.

Ich würd so gerne hineinschreiben,
doch es blockt mich ab,
alle Welt lacht darüber,
bis ihr die Zähne ausfallen
und in Urnen gefüllt werden.

Leider weiß jedoch keiner
Das es ein Geheimnis gibt
Nachts tanzen die jüngsten Leichen
Im Straßenlaterne licht
Und schnipsen im Takt
Mit ihrer Knochengelenk
Welch Friede hat doch diese
Totenstille inne,
welch langweilig Nacht
war je so schön?

Der Tanzbär kommt und betet fromm
Die Frösche schweigen gemeinsam
Am städtischen Teich
Ein Zollbeamter kommt vorbei
Und gibt ihnen ihr quaken zurück
Doch sie schauen ihn nur entsetzt an
Denn sie alle wissen
Er ist verrückt.

Deswegen mögen alle Tiere
Keine Fabeln, sie sind die schlechten
Soaps jenseits des guten Geschmacks.

Tiere sind allein mit sich
Und zusammen nie allein,
der Mensch ist auch ein Tier
er kann es sein
doch tanzt er nur zu gern
auf Giftgaswolken
schenkt anderen Leuten
Killerviren
Und schüttet hübschen Menschen
K.O-Tropfen in ihre Biere.

Was soll das jetzt, was soll enwir tun?
Wir können doch nicht mittendrin,
ein Schläfchen machen,
lasst uns weitergehen
bis in die dunkelsten Winkel
der Stunden der Nacht.

Dort lieben wir es zu leben,
dort ist alles kühl,
dort herrscht Totenstille,
ich liebe dich, ist ein Gefühl.

Nur eins, nicht drei, nicht zwei,
der Fortschritt ist,
es macht es einfacher,
der Nachteil ist,
der Rückschritt fehlt.

Das mag nicht jeder hier vermissen
Der eine mag sich sogar entblößen
Vor Stolz, vor Wut, vor Zorn
Den Idealen gegenüber.

Aus Protest wird er sich befreien
Von allem, erst die Hose,
dann das Hemd, dann die Strümpfe,
dann die Unterwäsche,
zuallerletzt, wenn er tot am Boden liegt,
weiß ein jeder
er hat nicht für, sondern gegen die Freiheit gesiegt.

Doch noch mal jetzt,
was soll das nur?
Ich sag es ganz direkt,
das war des Feuers reißend Spur,
die keinen Sinn ergibt,
sie frisst und frisst
sich wie Wörter in Köpfe hinein.

Das Wort das lebt
Und atmet und spricht
Es kann alles wirklich alles sein.

Freitag, 10. Februar 2012

Willen

Will nicht lachen
Will nicht schreien
Will nicht Gnade flehen
Will wüst beenden
Was andere preisen
Will wortlos heißen
Will Zähne beißen
Will rennen können
Wände hoch
Will Welten sprengen
Laut und stark
Will reifen können
Als Philosoph
Will hassen können
Als Misanthrop
Will Liebe sehen
Rot und grün
Will leben können
Ohne Mühen
Will traurig sein
Ohne Pech
Will anders sein
Und nicht gerecht.
Will nicht dafür sein
Oder dagegen
Will nicht rausgehen
Und leben
Ich will nicht ohne Dich
Die Welt verfärben
Und vor allem will ich
Nicht sterben.

Die Straße nach Verlangen

Die Straße nach Verlangen
Kann endlos sein
Gierig beschritten
Kennt sie
Kein Ende und
Auch keinen Anfang mehr.
Die Unendlichkeit ist nah
und die Langeweile nimmt
den Platz der Geduld ein.
Wenn sie doch ein Ende findet,
dann wird sie trotzdem
ein ewiger
Wegbegleiter sein,
Der einen abschreit,
anpisst, ankackt
und anlacht
und das Lachen ist wunderschön
und erinnert an die Reise
und ihre Eskapaden
und es schmeckt so süß
die Erinnerung
das tote Leben
im Kampf gegen
ausgedachte Hürden
eingebildete Mauern
im Verstand
im Ursprungsland
der Straße nach Verlangen.

Dichterspinnen

Dichterspinnen
Webt Eure Netze
Mit Euren vielen Fingern
Langstielig und rasch
Mit all Euer Eile
Spinnt mich ein
In eure Netze
Verwebt und fresst mich
Und ich werde ein Teil.

Donnerstag, 9. Februar 2012

schieflage

du kleiner roter kaktus,
was stehst du da so blond
und couragiert.

gibt es nichts zu tun
für dich in deinem faltenrock
und dem besen in der hand.

wisch weg den gischt
aus deinen lenden brechend
und blüten feuern spitz wie stacheln.

und riesig und groß
im faltenmeer zerspringt
die spiegelfläche durch
dornen und blumen.

die adern pulsieren in
dir mit meeresgewalt
wischt du sorgen mit
deiner einfalt fort.

du kleiner grüner kaktus
was stehst du da
draußen am balkon.

Kritische Betrachtungen vom Leben und Sterben

Das Leben ein ewiges Spektakel des Entstehens und Vergehens? Erwartet ein jeden von uns danach ewige schwarze Schwärze, umhüllt vom Mantel des alles verschlingendes Nichts? Welchen Sinn erfüllt es zu leben, sich zu freuen, zu leiden, zu lieben, sich zu quälen, um danach nichts mehr davon wahrzunehmen? Keine Erinnerung zurück! Kein Wort das mehr vernommen wird! Keine Qual, die einem aufzeigt, dass man tatsächlich lebendig ist und kein Lachen, das einen erfreut in der finsteren Halle des Nichts.

Ist es so? Sind wir nichts weiter als Spielzeugfiguren, deren Akku sich nach und nach entlädt? Haben wir nichts weiter zu tun, als auf der Welle des Naheliegenden zu gleiten, den Grad zwischen schneller Oberflächlichkeit und fürsorglichem Hinknien zu treffen und ihn zu wahren tief in unserem Bewusstsein, damit wir sowohl auf der Überholspur leben, als auch für die Kranken und Verletzten am Straßenrand halten und uns um sie kümmern.

Das Leben mag keine gerade Linien, wie von Punkt A zu Punkt B! Es mag Emotionen! Es mag Schicksale. Es mag Tragik! Und es mag den, der ihm gegenüber gleichmütig alle Schläge einsteckt, die es austeilt und sagt: „So ist nun mal das Leben!" Aber gehen wir auf? Gehen wir auf in eine Sphäre unseres eigenen Träumens? Sind wir, was wir sein wollen und vor allem, sind wir das, was wir tun? Gehen wir nun auf in unserem Handeln und finden uns dort wieder, wo uns nicht Gedanken davon abhielten einfach zu sein? Sind wir verknüpft mit Allem, wenn wir leidenschaftlich musizieren, wir voller Inbrunst malen oder ohne Unterlass lieben? Hält das Schaffen für uns ein Hintertürchen bereit, durch das wir aus der Ewigkeit in den monotonen Wechsel zwischen Leben und Sterben blicken können? Alles ist Nichts für einen Sterbenden und sterben wir nicht seit der ersten Minute bis zum letzten Augenblick unseres Lebens oder sind wir mehr als Todgeweihte, die dazu verdammt sind die Fehler ihrer Vorfahren, wie auch diese selbst es taten, zu wiederholen und aus den daraus gezogenen Lehren die eigene, ganz persönlich gewünschte Lebensgestaltung abzuleiten?

Am schlimmsten schmerzt immer die Frage auf die es keine Antwort gibt und gibt es nicht derer unendlich? So nehmen wir doch diese Unendlichkeit und verlieren uns darin, damit wir das gewinnen, was ein jeden von uns ausmacht, seine Einzigartigkeit in diesem einzigartigen Leben!

Kunstfragensalat

Was unterscheidet Kunst von Alltäglichem? Was bringt den entscheidenden Unterschied zwischen einer selbstverarbeitenden, zwangsneurotischen Gedichteschreiberin und einer ausgefuchsten Lyrikerin? Ist es nur die Wahrnehmung der Masse? Ist es der eigene Anspruch, den man mit einer unsichtbaren Attitüde an ein Ding kleistert, das man dann einfach Kunstwerk schimpft? Oder ist es die Ebene des Erkennens, die die Künstlerin – sei es nun wohl wissentlich oder auch auch unabsichtlich – in das Ding namens Kunstwerk hinein gepresst hat? Wohin führt die Beantwortung all dieser Fragen? Führt es zu befriedigenden Antworten? Zu weiteren Fragen? Gibt es überhaupt wirkliche Antworten? Oder sind nicht alles Teilkompromisse, unserer absolut nicht ausreichend erforschten Wahrnehmung geschuldet? Gibt es einen Weg zur Eindeutigkeit ohne dabei flach zu werden? Ist Flachheit etwas Schlechtes? Ist es nicht das Ehrlichste von der Welt, wenn man – gerade in der Kunst – bei dem bleibt, was dem Menschen klar und verständlich ist? Sind oberflächliche Wahrheiten wirklich etwas Unwürdiges? Ist es nicht jeder Wahrheit eigen zumindest Dinge auszusprechen, die uns Einsicht schenken (zumindest im Idealfall)? Aber was ist Kunst? Gibt es eine Wahrheit über Kunst? Lässt sie sich greifen? Lässt sie sich formulieren? Ist nicht alles, was man zur Kunst sagt, gleich Kritik an der Kunst oder Kunst selbst? Wo ziehen wir die Linie? Kann ein Künstler frei entscheiden, wann er Kunst macht und wann er damit aufhört? Gibt es Freiheit überhaupt? Und wenn nein, machen Künstler dann wirklich Kunst oder schreiben sie nur beim Schicksal ab? Und wenn ja, sind Künstler dann wirklich so großartig anders, als jeder andere Mensch auf dieser Welt? Und wenn vielleicht – wovon wir ausgehen müssen, weil wir es nicht besser wissen – ist dann nicht genau diese Ungewissheit größte Treibkraft des Künstlers, um zu Schaffen? Um Annäherungen an Wahrheiten zu finden, die wir nicht zu begreifen in der Lage sind? Egal, was wirklich die Wahrheit über die Kunst, die Künstler und deren wahrnehmende Masse ist; eines wird deutlich bei all diesen Fragen! Das nichts wirklich deutlich in diesem Leben ist!

Der Unglücksmagnet

Fern die Probleme der Alltäglichkeit
etwas Neues weckt deine Welt
aus ihrem Trauerschlaf.

Mit einem gedachten Lächeln
stapfst du zwischen
dem kalten Blicken der Gesellschaft hindurch.

Was anderes kann dich verwundern,
als abertausend Blicke, die deine
Augen voll von Neugier betasten?

Du hörst die einzelnen Gefühlsmelodien
in deiner Irrationalität
ein Konzert der Sehnsüchte spielen.

Bist wirklich du es, den sie besingen
und dabei ihrer frisch geborenen
Hoffnung ein Grab schaufeln?

Reichst du ihnen eine Hand aus
Nettigkeit, wird sie dir bös
zurück ins Gesicht geschlagen.

Und du schaust dich voll Erwartung
um, ob jemand anderes eine
Welt des Glücks dir offenbaren will.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Schön
Tapsend und großäugig Blau in Schwarz dunkles grün...
hangingtree - 11. Jun, 19:44
Ist klar
Enden enden. Ihr Schicksal findet sich Im tautologischen Zwischenstr ich. Leben...
hangingtree - 18. Apr, 15:16
Einfach alles.
Oberst Kirchhoff ist ein starker Mann stramm und stabil...
hangingtree - 15. Apr, 19:55
Ich mag den Text wirklich....
Ich mag den Text wirklich. Vor allem den letzten Satz.
Freulein K. - 17. Feb, 21:31
Poetry-Slam-Beitrag -...
Es gibt eine Tendenz im Leben die mir Angst bereitet. Ich...
hangingtree - 15. Feb, 11:49

Links

Suche

 

Status

Online seit 4482 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Jun, 19:44

Credits


Absurdes
Allzu Ästhetisches
Kunst
Philosophie
Unglück
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren